1910er Jahre - Edwardian Ära


Mode

Die Edwardianische Zeit, die grob von 1901 bis 1910 reicht, war eine Ära des Wandels und des Aufschwungs in der Mode. Diese Periode, benannt nach König Edward VII., war geprägt von einer Kombination aus viktorianischen Traditionen und neuen, modernen Einflüssen. 

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Mode stark von der sozialen Schicht und dem Geschlecht beeinflusst. Frauen trugen häufig enge Korsetts, die ihre Taille betonten, während die Röcke weit und voluminös waren, oft mit mehreren Lagen von Stoff und Stickereien verziert. Die „S-Büste“, die eine kurvenreiche Silhouette betonte, war ebenfalls beliebt. Materialien wie Seide, Spitze und Brokat kamen häufig zum Einsatz. 

 

Männermode in dieser Zeit entwickelte sich ebenfalls weiter. Anzüge wurden alltagstauglicher und weniger formell. Der klassische Dreiteiler, bestehend aus Jackett, Hose und Weste, wurde zum Standard. Farben und Muster variieren, wobei Streifen und Karos häufig anzutreffen waren.

 

Die Edwardianische Zeit war auch eine Ära des Aufstiegs neuer Technologien und der Massenerzeugung, was zu einer breiteren Verfügbarkeit von Kleidung führte. Modedesigner wie Charles Frederick Worth, der als einer der ersten Modedesigner gilt, revolutionierten die Modewelt, indem sie Kleidung entwarfen, die nicht nur tragbar, sondern auch künstlerisch anspruchsvoll war.

 

Ein weiteres Merkmal dieser Zeit war das Aufkommen der „Gibson Girl“-Ästhetik, die das Bild einer selbstbewussten, unabhängigen Frau verkörperte. Diese Frauen trugen oft weniger strenge Mode und bevorzugten entspannendere Silhouetten, die mehr Bewegungsfreiheit ermöglichten.

 

Die Edwardianische Zeit endete mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, was zu einem drastischen Wandel in der Mode führte. Die Kriegsjahre brachten einen pragmatischen Ansatz zur Kleidung mit sich, der sowohl Funktionalität als auch den Verzicht auf extravagante Designs betonte. 

 

Insgesamt war die Edwardianische Zeit eine faszinierende Periode, die viele der Grundlagen für die moderne Mode legte und den Übergang von traditionellen zu zeitgenössischen Stilen markierte.

Styling

In der Edwardianischen Zeit war das Haarstyling und das Make-up ebenso wichtig wie die Kleidung und spiegelte die Schönheitsideale der Zeit wider.

 

Haarstyling:

 

Die Frisuren der Edwardianischen Zeit zeichneten sich durch eine gewisse Eleganz und Komplexität aus. Frauen trugen oft ihre Haare hochgesteckt, mit kunstvollen Prachtfrisuren, die mit Haarnadeln, Bändern, Blumen oder anderen Accessoires verziert wurden. Beliebte Stile umfassten:

 

Hochsteckfrisuren:

 

Haare wurden in grossen, voluminösen Hochsteckfrisuren getragen, die oft mit Locken oder Wellen versehen waren. Diese Frisuren betonten den schmalen Hals und die Gesichtszüge der Frauen.

 

Gibson Girl-Stil:

 

Dieser Stil beinhaltete oft einen lockeren, romantischen Look mit sanften Wellen und einem lässigen, aber eleganten Hochstecken. 

 

Locken:

 

In vielen Frisuren wurden auch elegante Locken und Wellen verwendet, um mehr Textur und Fülle zu schaffen.

 

Haaraccessoires:

 

Blumen, Schleifen und filigrane Haarspangen waren beliebte Accessoires, die den Frisuren zusätzlichen Glamour verliehen.

 

Make-up:

 

Die Make-up-Trends der Edwardianischen Zeit waren eher subtil und betonten die natürliche Schönheit der Frauen. Die Verwendung von Kosmetik war zwar in den oberen Klassen oft tabu, dennoch gab es einige beliebte Praktiken:

 

Teint:

 

Frauen strebten einen hellen, makellosen Teint an. Gesichtspuder wurde verwendet, um einen glatten Look zu erzielen. Einige Frauen verwendeten auch Rosetten oder Rouge, um den Wangen eine gesunde Farbe zu verleihen.

 

Augen:

 

Die Augen wurden oft mit einem leichten Eyeliner betont, und Mascara wurde verwendet, um die Wimpern zu definieren. 

 

Lippen:

 

Lippenstift in sanften, natürlichen Tönen war beliebt, wobei die Farben meist in Richtung Rosatöne und sanfte Rottöne gingen. 

 

Augenbrauen:

 

Die Augenbrauen wurden oft dünn gezupft und in eine geschwungene Form gebracht, um den Gesichtszügen mehr Ausdruck zu verleihen.

 

Insgesamt war das Haarstyling und Make-up der Edwardianischen Zeit eine Kunstform, die die Schönheit und Eleganz der Frauen dieser Ära hervorhob und gleichzeitig den gesellschaftlichen Normen und Werten entsprach.

Farben

Pastelltöne, wie Lavendel & Himmelblau sowie kräftigere Farben wie Smaragdgrün und Burgunderrot.